Kilian ist wütend, weil es den „roten alten Pupe-Mann“ nämlich gar nicht gibt – das sagt zumindest Pia und die ist immerhin schon ein Vorschulkind. Darum stürmt er nach dem Kindergarten an der Wohnung vorbei und stampft direkt bis in den dritten Stock zur WehGeh. Denn dort ist es ganz bestimmt kein bisschen adventsschummerig und keiner behandelt ihn wie ein Baby und bastelt etwa Klorollen-Weihnachtsmänner.

Als Kilian in der WehGeh ankommt, freut er sich, denn alles ist wie immer. Im Flur ist es genauso rumpelig wie immer und die Glühbirne hängt nackidei von der Decke. Kein bisschen adventsschummerig. Oder?

„Mensch, Kili!“ Tobi hält ihm – Gib mir fünf! – die Handfläche entgegen. „Du kommst ja wie gerufen!“ Wir können dringend Hilfe gebrauchen.“ (…) Aber dann winkt Tobi ihn in die Küche und Kilian kullen fast die Augen aus dem Kopf vor Schreck. Auf dem alten Klapptisch rollt Gert nämlich gerade einen Riesenbatzen Plätzchenteig aus (…).“

jungesbuch_Blog_Huppertz_Kilian und der Weihnachtsmann-Beweis
Nikola Huppertz/Ina Hattenhauer (Illu.): „Kilian und der unglaublich sagenhafte Es-gibt-den-Weihnachtsmann-Beweis“. 32 Seiten, Arena 2011, ISBN: 978-3-401-09749-7

Glauben Stine, Gert und Tobi etwa auch noch an den Weihnachtsmann? Das kann ja wohl nicht wahr sein. Kilian marschiert schnurstracks und sockfuß auf den Küchenbalkon und schreit es erstmal so laut er kann in die Welt:

„Den Weihnachtsmann gibt’s ja überhaupt nicht! Der ist ja nur Babykram!“

Doch dann passiert etwas, womit er nicht gerechnet hat: Natürlich glaubt die WehGeh an den Weihnachtsmann und die drei haben für seine Existenz auch noch jede Menge Beweise. Am Ende hat Kilian keinen Zweifel mehr. Gibt es den Weihnachtsmann? Klaro! „Kilian und der Unglaublich-sagenhafte-es-gibt-den-Weihnachtsmann-Beweis“ bietet großen Spaß von der ersten bis zur letzten Seite. Gerade wenn es ältere Geschwister gibt, die mal – wie formuliere ich es nett? – vergessen, dass der Zauber vom Weihnachtsmann kleinen und auch größeren Kindern sehr gut tut –  hilft das Buch ebenfalls hervorragend.

Es gibt so Bücher, die ganz klar unterschätzt werden. Das merkt man daran, wenn man sie im Handel nicht mehr kaufen kann, aber jedes Kind, welches das Buch in die Finger bekommt, es staunend betrachtet oder vorgelesen bekommen möchte und dabei herzhaft lacht. So ein Buch ist „Kilian und der Unglaublich-sagenhafte-es-gibt-den-Weihnachtsmann-Beweis“ von Nikola Huppertz und Ina Hattenhauer. Zwar gibt es das Buch leider nicht mehr im Handel, ABER bei der Autorin höchstpersönlich könnt ihr das fröhlich-freche Buch bestellen – ich habe nachgefragt.

Link zu nikola-huppertz.de